KI-Einsatz und Nachhaltigkeitsziele: Studie legt Nachholbedarf in europäischer und amerikanischer Logistikbranche offen
- HERE Technologies veröffentlicht Ergebnisse einer länderübergreifenden Umfrage unter Transport- und Logistikprofis.
- Kosten, Disruption und Know-how werden als Hürden beim Technologieeinsatz genannt.
- T&L-Branche lässt Möglichkeiten für verbesserte Lieferkettentransparenz ungenutzt.
Manifest Supply Chain Conference – Die Transport- und Logistikbranche hinkt beim Einsatz von Datenanalyse und künstlicher Intelligenz (KI) hinterher. Zudem mangelt es an Nachhaltigkeitszielen und Fortschritt hin zu mehr Transparenz. Das ist das Ergebnis der "On-the-Move“-Studie, die HERE Technologies, die führende Plattform für ortsbezogene Daten und Technologie, zum Teil mit Amazon Web Services (AWS) in Deutschland, den USA und dem Vereinigten Königreich (UK) entwickelt hat.
Möglichkeiten für den KI-Einsatz finden
Der länderübergreifenden Studie zufolge, die von YouGov durchgeführt wurde, geben gerade einmal 50 Prozent der T&L-Fachleute in den drei Ländern an, grundlegende Datenanalyse für ihre betrieblichen Abläufe zu nutzen. Gleichzeitig sagen 25 Prozent aller Befragten, dass ihr Unternehmen KI-Fähigkeiten nutzt. Dies zeigt das ungenutzte Potenzial von KI – von Datenanalyse mit Machine Learning bis hin zu optimiertem Flotten-Routing, Predictive Maintenance und dem Straffen von Prozessen für strategische Entscheidungsfindung. Diese Ergebnisse stehen im Gegensatz mit dem Abschneiden der drei Länder in der Rangliste der Top 20 des letztjährigen World Bank Logistics Performance Index1.
Die Studie zeigt nicht nur einen Rückstand beim Einsatz von Datenanalyse und KI auf, sie identifiziert auch die Hürden für eine weitreichende Implementierung von Technologie in der Transport- und Logistikbranche. Dabei sind in allen drei Ländern Kosten der größte Hinderungsgrund. In Deutschland geben dies 31 Prozent an, in den USA und UK sind es je 23 Prozent. Als weitere Hindernisse werden mögliche Störungen bestehender Prozesse (12 Prozent) und fehlende interne Expertise (11 Prozent) genannt.
Die Transport- und Logistikbranche verlangt nach zuverlässigen Lösungen, die einfach zu nutzen sind und sich nahtlos in bestehende Prozesse integrieren lassen. Sie sollen ohne weitreichende technische Expertise und kostenintensive Wartung zu betreiben sein. Von allen Befragten sagen 30 Prozent, dass eine verbesserte Auslastung der Flotte, Tourenplanung und Tracking die wichtigsten Überlegungen bei der betrieblichen Optimierung sind.
Nachhaltigkeit führt ein Schattendasein
Entgegen dem weltweiten Bestreben hin zu mehr nachhaltigem Handeln zeigt die Studie einen Rückstand bei der Priorisierung von Nachhaltigkeit bei Logistikunternehmen über alle drei Regionen hinweg auf.
Insgesamt gibt eine Mehrheit der Befragten an, ihr Unternehmen habe keine Nachhaltigkeitsziele. Dabei sagen 27 Prozent, diese befänden sich „in Entwicklung“. Insgesamt geben 33 Prozent an, ihr Unternehmen habe keine Nachhaltigkeitsziele und auch keine Pläne, hierfür Metriken zu entwickeln. In Deutschland antworten 66 Prozent der teilnehmenden T&L-Profis, dass ihr Unternehmen aktuell keine definierten Nachhaltigkeitsziele oder spezielle Metriken für Transport und Logistik habe. Dies ist ein überraschend hoher Wert.
Das Thema Nachhaltigkeit hat in allen drei Ländern durchgehend die geringste Bedeutung im End-to-End-Supply-Chain- und Logistik-Management. Stattdessen geben die deutschen Logistikprofis an, dass bessere Tourenplanung und Tracking für sie von Priorität seien. Die Befragten in den USA legen besonderen Wert auf Fahrersicherheit, im Vereinigten Königreich ist verbesserte Kundenzufriedenheit am wichtigsten.
Ökologische und betriebliche Resilienz bleiben 2024 die Hauptthemen der Logistikindustrie weltweit. Die Implementierung von Technologie für effizientere Abläufe wird an Bedeutung zunehmen, da Marktanforderungen und Kostendruck steigen werden. Metriken für die Nachhaltigkeit können ein Nebenprodukt der Technologieimplementierung sein, die Kundenzufriedenheit, Fahrersicherheit und den Treibstoffverbrauch verbessert.
Auf der Suche nach End-to-End-Transparenz in Lieferketten
Die Studie belegt, dass drei von vier der befragten T&L-Fachleute in Deutschland (72 Prozent), in UK (72 Prozent) und den USA (68 Prozent) glauben, ihr Unternehmen mache etwas Fortschritt beim Erreichen von Echtzeittransparenz in ihren Lieferketten. Jedoch glaubt insgesamt nur einer von vier Befragten, dass das Unternehmen bedeutende Fortschritte mache.
Vollständige End-to-End-Lieferkettentransparenz ist schwer zu erreichen. In allen drei Länder geben die Teilnehmenden durchgehend an, bei Seefracht die geringste Transparenz zu haben. Bei Lkw-Lieferungen hingegen herrscht länderübergreifend die höchste Transparenz. Die Befragten in allen drei Ländern sagen, Echtzeit-Tracking und Routenoptimierung seien die beiden wichtigsten Faktoren, um ihre Lieferkettentransparenz zu verbessern.
"Einerseits zeigt die Studie den Fortschritt, den Unternehmen beim Erhöhen der Lieferkettentransparenz machen. Andererseits wird klar, dass die Branche aktuell nicht über die kontextualisierten Daten, KI-Kompetenzen und Tools verfügt, um Flottenauslastung, Routing und im Bedarfsfall den Wechsel von Transportmodi zu optimieren," sagte Remco Timmer, Vice President Product Management bei HERE Technologies. "Wir sehen daher eine steigende Nachfrage nach ortsbezogenen Daten und Diensten, mit denen Logistikunternehmen Störungen in Echtzeit beheben und gleichzeitig Treibhausgasemissionen verringern sowie die Sicherheit der Mitarbeiter:innen verbessern können."
Über die Studie
HERE hat zwischen dem 2. und 10. Januar 2024 mit YouGov eine länderübergreifende Studie unter 300 T&L-Profis in jedem Land (Deutschland, das Vereinigte Königreich und die USA) durchführen lassen. Dabei wurden sowohl kleinere als auch große Unternehmen befragt. Die Studie in der T&L-Branche beleuchtet verschiedene Trends und Themen, darunter Lieferkettentransparenz, Nachhaltigkeit, Datenanalyse, künstliche Intelligenz (KI) sowie die allgemeinen Hindernisse bei der Technologieadaptierung.
Die Umfrage beinhaltet Einblicke aus Transport- und Logistikunternehmen aus diesen drei Schlüsselmärkten. Sie dient als Leitfaden für Logistikprofis, um sich zwischen den aktuellen Möglichkeiten und Herausforderungen im Supply-Chain-, Flotten- und Logistik-Management zurechtzufinden.
Wieso HERE?
HERE arbeitet mit AWS an Lösungen von Problemen der weltweiten Transport- und Logistikbranche, die sich mit ortsbezogenen Daten beheben lassen. HERE verbindet das Potenzial ortsbezogener Dienste mit den führenden Cloud- und IT-Services, um Markteinführung und Wertschöpfung zu beschleunigen.
Der vollständige Bericht zur „On-the-Move“-Umfrage mit globalen Einblicken und zielgerichteten Erkenntnissen für Deutschland, die USA und UK ist hier einsehbar: https://www.here.com/solutions/supply-chain/2024-logistics-tech-trends
Diese deutsche Meldung dient ausschließlich Informationszwecken; bindend ist allein die englische Fassung der Meldung.
Medienkontakt
Dr. Sebastian Kurme
sebastian.kurme@here.com
Über HERE Technologies
HERE ist seit fast 40 Jahren ein Pionier für digitale Karten und ortsbezogene Technologie. Heute gilt die Plattform von HERE als die umfassendste in der Branche. Sie steckt hinter ortsbezogenen Produkten und Diensten sowie maßgeschneiderten Karten für Organisationen und Unternehmen auf der ganzen Welt. Vom autonomen Fahren über nahtlose Logistik bis hin zu neuen Mobilitätserlebnissen ermöglicht HERE seinen Partnern und Kunden Innovationen, während sie gleichzeitig die Kontrolle über ihre Daten behalten und Datenschutz sicherstellen können. Mehr über HERE und wie das Unternehmen die Welt voranbringt finden Sie unter here.com.